Samstag, 11. September 2021: "Einmal stehst du noch auf, Sommer der Welt ..." - Lyrik von Alexander Lernet-Holenia.

11.9.2021 | "Gedichte hören" | Lyrik-Lesung

 

Vortrag: Dr. Christoph Fackelmann (Germanist u. Literaturwissenschaftler)

gemeinsame Rezitation: Dr. Christoph Fackelmann und Wolfgang Vasicek

 

Wann? Um 17 Uhr (Dauer etwa eine Stunde)

 

Wo? im Kulturzentrum "Quo vadis?", 1., Stephansplatz 6 (im Innenhof des Durchgangs zwischen dem Stephansplatz und der Wollzeile).

 

Näheste U-Bahn-Station: U1/U3 Stephansplatz.

 

Zugang barrierefrei.

 

Eintritt frei.

 

 

Der österreichische Schriftsteller Alexander Lernet-Holenia (1897-1976) feierte als Romancier große Erfolge; auch seine Gesellschaftskomödien wurden in der Zwischenkriegszeit gern gespielt. Von 1968 bis 1972 fungierte der konservative Exzentriker als Präsident des österreichischen P.E.N.-Clubs. Sein großes Thema war der Untergang des alten Europa, verdichtet im Habsburgerreich und in dessen Armee (u. a. "Die Standarte", 1934, "Beide Sizilien", 1942). Oft verband er seine Stoffe mit phantastischen und geheimnisvollen Motiven und spiegelte so gebrochene moderne Identitäten in ihnen. Das eigentliche Gewicht seines Künstlertums aber erblickte er in seinen Gedichten, wiewohl die spätere, reife Lyrik nur in Kleinstauflagen und Privatdrucken erschien. Die Schwermut seiner historischen Stoffe und das Interesse für Schwebezustände zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit kehren in seiner Lyrik wieder, aber sie sind in eine großartige, ernste und würdige Sprache gehoben, verklärt in herrlichen Bildern aus Landschaft, Mythos und Geschichte. Auch der Glaube wird zu einem mächtigen Faktor einer Poesie, die noch einmal der Essenz des Abendländischen Gestalt verleihen möchte.

Die Lesung führt in die Welt des Lyrikers Alexander Lernet-Holenia ein und stellt Proben aus jenen beiden Büchern vor, die seine schönsten Gedichte versammeln: "Die Trophae" (1946) und "Das Feuer" (1949).